Branchen

Marktprofile ausgewählter Branchen in Nicaragua

Chemische Industrie

Über den Anteil der Chemischen Industrie am BIP Nicaraguas sind derzeit keine Zahlen bekannt. Die Anzahl der Betriebe in der chemischen Industrie ist jedoch sehr begrenzt. Dies liegt hauptsächlich an den fehlenden technischen Möglichkeiten Chemikalien selbst herzustellen. Chemische Bestandteile und Wirkstoffe, vor allem zur Herstellung von Pestiziden und Düngemitteln sowie Plastik und Gummi müssen importiert und später in den entsprechenden Betrieben weiterverarbeitet werden. Durch hohe Abhängigkeit von der Agrarwirtschaft ist die Nachfrage nach ensprechenden chemischen Stoffen sehr hoch. Deutsche Chemiekonzerne wie BASF oder Bayer haben davon bereits in früheren Jahrzehnten profitiert. So wurden 2017 beispielsweise Chemikalien zur Herstellung von Pestiziden und Düngemitteln in Höhe von über 200 Mio. USD und Erzeugnisse aus chemischen und pharmazeutischen Substanzen in Höhe von knapp 160 Mio. USD importiert. Dies stellt einen hohen Anteil am Gesamtimport dar.

Quelle: United Nations Institute for Training and Research, Banco Central de Nicaragua

Erneuerbare Energien

Nicaragua verfügt über ein großes, natürliches Potenzial zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Derzeit (Stand 2. Quartal 2018) machen diese ca. die Hälfte der Energiematrix des Landes aus und sollen nach Plänen der Regierung bis zum Jahr 2030 auf über 73% steigen. Der fortschreitende Ausbau des Stromnetzes, auf das mittlerweile 94% der Bevölkerung Zugriff haben, sorgt für eine beständig wachsende Energienachfrage und veranlasste die Regierung zu Milliardeninvestionen in den Ausbau erneuerbarer Energien. Neben Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft besteht v.a. bei der Photovoltaik und der Geothermie großes Ausbaupotential. Da Nicaragua nicht über die nötige Technik zur Herstellung der entsprechenden Anlagen verfügt, profitieren internationale Investoren beim Import vor allem von Zollgebühr- und Steuerbefreiungen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Publikationen

Land- und Forstwirtschaft

Nicaragua weißt großes Potential im Bereich der Landwirtschaft auf. Mit einem Anteil von 14,4% am BIP stellte die Agrarwirtschaft im Jahr 2017 den wichtigsten Wirtschaftssektor des Landes dar und bot im selben Jahr direkt und indirekt etwa 300.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Agrarprodukte wie Fleisch, Kaffee, Meeresfrüchte, Rohrzucker und Tabak machten mit rund 47,3% 2017 den größten Anteil der nationalen Exporte aus und sind somit der wichtigste Pfeiler des nicaraguanischen Außenhandels. Investitionsmöglichkeiten bieten sich hier v.a. bei Maschinerie und agrochemischen Produkten. Zudem verfügt Nicaragua über große wirtschaftlich wertvolle Waldflächen, welche Potential u.a. bei Produktion von Edelhölzern und Kautschuk aufweisen.

Quelle: PRONicaragua

Medizintechnik

Nicaragua verfügt nicht über die nötigen technischen Mittel um Apparaturen für medizinische Zwecke selbst herzustellen. Auch der Kauf von neuwertiger Technologien stellt sich aufgrund der hohen Kosten oft schwierig dar. In den letzten 15 Jahren wurden pro Jahr lediglich um die 3% des PIB in das Gesundheitssystem investiert. Im Jahr 2015 waren es ca. 3,15% des PIB, was in etwa 61 US$ pro Einwohner bedeuten würde. Oftmals sind Krankenhäuser auf Spenden aus dem Ausland angewiesen. Dennoch ist die internationale Branche meist durch nationale Representanzen vertreten, da besonders Privatkliniken- und praxen auf neuwertige Ausrüstungen höchster Qualität setzen.

Quelle: Instituto de Estudios Estratégicos y Políticas Públicas / La Prensa

Tourismus

Der Tourismus in Nicaragua wächst kontinuierlich. Im Jahr 2016 wurden knapp 1,5 Millionen ausländische Besucher verzeichnet. Diese kommen hauptsächlich aus den zentralamerikanischen Nachbarländern (66 %) und den USA (23 %), der Anteil der Europäer nimmt jedoch beständig zu (7 %). Besonders attraktiv für Touristen ist neben Ökotourismus und der Kolonialarchitektur vor allem Abenteuertourismus in Nicaraguas größtenteils unveränderter Natur. Da die Tourismusinfrastruktur vor allem im Bereich der Hotelerie noch große Schwächen aufweist, bieten sich hier für deutsche Unternehmen vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.

Quellen: Botschaft Spanien Nicaraguanisches Institut für Tourismus (INTUR)


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Stand: Februar 2019