Land und Leute
Dominikanische Republik
Staatsform: Präsidiale Demokratie (Verfassung von 1966 (1994))
Unabhängigkeit: 1884
Präsident und Regierungschef: Luis Rodolfo Abinader Corona (2020-2024)
Hauptstadt: Santo Domingo
Verfassungsmäßige Nationalfeiertage: 27. Februar (Unabhängigkeit, 1844), 16. August (Restauration, 1863)
Währung: Dominikanischer Pesos (DOP)
Landessprache: Spanisch
Einwohnerzahl: ca. 11,3 Mio. (2023)
Geografie
Mitten in der Karibik liegt nach Kuba die zweigrößte Insel Hispaniola ("La Española"). Im Westteil befindet sich die Republik Haiti und im wesentlich größeren Ostteil die Dominikanische Republik (Fläche: 48.730 km²). – Die Insel ist eine der ersten, die Christoph Kolumbus in der "neuen Welt" entdeckte und für die spanische Krone eroberte. Das Erbe der Kolonialzeit findet sich wieder in der Amts- sowie Landessprache Spanisch und in der aufwändig rennovierten, historischen Bausubstanz der Altstadt Santo Domingos, nicht nur eine Attraktion für Touristen, die mit Kreuzfahrtschiffen reisen, sondern auch für Einheimische. – Deutsche kennen die Dominikanische Republik vor allem als Urlaubsinsel, die Hotelanlagen und Strände in Punta Cana, Las Terrenas, Sosúa und Puerto Plata, den touristischen Hotspots. – Das politisch relativ stabile und sichere Land hat wesentlich mehr zu bieten als ganzjährig tropisches Klima, Strände mit weißem Sand und kristallklarem, warmem Wasser, grüne Berge, ausgedehnte Stauseen und historische Bauwerke.
Executive Summary
Das aufstrebende karibische Land zwischen Nord- und Südamerika
Die Dominikanische Republik ist die größte und dynamischste Volkswirtschaft in Zentralamerika und der Karibik. In Lateinamerika steht sie bezogen auf ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zurzeit an 8. Stelle. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Bergbau, Landwirtschaft, Dienstleistungen, wozu der Tourismus zählt, und der Handel. – In der Provinz Sánchez Ramírez liegt die Mine Pueblo Viejo, die größte Goldmine in Lateinamerika und die achtgrößte der Welt. Für 2020 geht man von einer Produktion von bis zu 600.000 Unzen Gold aus. Die Reserven der Mine werden auf 6,55 Millionen Unzen Gold geschätzt. – Die Landwirtschaft hat nach dem Bergbau die größte Bedeutung für die Wirtschaft des Landes. Zum einen liegt es daran, dass sie die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln gewährleistet. – Dazu gehören die als Plátano bezeichnete grüne Kochbanane, gebratene, gelbe Banane (Platano Maduro), Yuca (Maniok), Süßkartoffeln, Reis, Bohne, Mais und Avocado. Als Früchte sind es Banane (Gineo Maduro), Papaya (Lechosa), Ananas, Kokosnus, Mango, Chinola, in Deutschland eher bekannt als Maracuja, Cereza und Limonen. Eier, Hühner- und Schweinefleisch dürfen bei den täglichen Mahlzeiten der Dominikaner nicht fehlen. – Zum anderen ist der Exporterlös der Landwirtschaft der zweithöchste. Die wirtschaftliche Dynamik des Landes lässt sich im wesentlichen auf die Wachstumsraten des Dienstleistungssektors zurückführen, den Einnahmen aus den Freihandelszonen und dem Tourismus.
Die Kombination aus niedrigem Durchschnittslohn für Arbeiter in Höhe von ca. 20.700 DOP pro Monat (ca. 400 US-Dollar) und geographischer Nähe zur USA macht die Dominikanische Republik interessant für "Nearshoring" und damit für einen Produktionsstandort in einer der 74 Freihandelszonen. – Miami (MIA) liegt in derselben Zeitzone und ist nur 1.365 Kilometer entfernt von Santo Domingo (SDQ). Die Flugzeit beträgt etwas mehr als zwei Stunden. Genauso New York. Den John F. Kennedy International Airport (JFK) erreicht man in ca. dreieinhalb Stunden. – In der Republik Haiti und der Dominikanischen Republik leben insgesamt 22 Millionen Einwohner. Bis zu 6 Millionen Touristen pro Jahr kommen hinzu. Die Insel Hispanola ist somit die bevölkerungsreichste der Karibik und ein sich entwickelnder Markt, auf dem hauptsächlich amerikanische und chinesische bzw. asiatische Produkte zu finden sind.
60 deutsche Unternehmen und Marken im Land vertreten – mit gutem Beispiel voran
Etwa 60 deutsche Unternehmen und Marken, darunter seit Jahrzehnten Premium-Automarken deutscher "Global Player" wie Mercedes-Benz der Daimler AG (Stuttgart), BMW der BMW Group (München), Porsche, Audi und VW der Volkswagen AG, sind mit Niederlassungen im Land vertreten.
Nur wenige Produkte aus Deutschland, darunter bekannte Biermarken aus Bayern, verdanken ihre Präsenz in den Regalen der Supermärkte und Colmados dem persönlichen Engagement von deutschen Auswanderern. Unter ihnen gibt es Unternehmer aus den Branchen Logistik, Pharma und Agrawirtschaft (Tabak), um drei Beispiele zu nennen, die sich im Verlauf der letzten vierzig und mehr Jahre im Land niedergelassen und vollständig integriert haben. Ihr wirtschaftlich nachhaltiger Erfolg ist bemerkenswert und beispielhaft.