Die Deutsch-Regionale Industrie- und Handelskammer für Zentralamerika und die Karibik (AHK ZAKK) wurde vor 30 Jahren in Guatemala City als unparteiischer Förderer des Handels zwischen Deutschland und der Region Zentralamerika und Karibik gegründet. Die Organisation hat sich als innovativer und relevanter Dienstleister, sowie als zuverlässiger Partner für Geschäftsanfragen zur Region Zentralamerika und Karibik profiliert.
Eine Wirtschaftsregion mit vielfältigem Potenzial
Die Wirtschaftsregion Zentralamerika und Karibik - reich an natürlichen Ressourcen, landwirtschaftlichen Produkten, Mineralien und Energiequellen - bietet deutschen Unternehmen vielfältige Investitionschancen und langfristiges Wachstumspotenzial.
Freihandel und regionale Handelsabkommen erleichtern den Marktzugang für deutsche Firmen und bieten logistische Vorteile durch den Zugang zu Nord- und Südamerika.
Die regionalen Kammern der AHK ZAKK arbeiten in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), den einschlägigen Behörden, wie auch Wirtschafts- und Entwicklungsorganisationen der Bundesrepublik und dem jeweiligen zentralamerikanischen Land zusammen.
Die Kammern der Region betreuen gemeinsam über 700 Mitglieder, und es werden im Durchschnitt jedes Jahr über 100 Veranstaltungen organisiert mit insgesamt über 5.200 Besucher*innen.
Drei gute Gründe für Investitionen in der Region
Wirtschaft
Betrachtet man Costa Rica, die Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama als einen Wirtschaftsraum, rangiert die ZAKK-Region, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, in Lateinamerika an dritter Stelle nach Brasilien und Argentinien.
Alle Länder haben das Privileg mindestens einen, die meisten aber zwei Küstenzugänge zu haben und damit eine logistisch hervorragende Anbindung an die weltweiten Märkte.
In Mittelamerika und der Karibik zeigten die Importe in den vergangenen Jahren eine stabile Aufwärtstendenz. Angetrieben von höherer Nachfrage nach Industrie- und Konsumgütern, sowie steigenden Investitionen, wuchsen die Einfuhren bis 2024 um rund 3 bis 4 %. Damit bestätigt die Region bis 2024 eine fortgesetzte Erholung und eine stärkere Einbindung in den internationalen Handel.
Deutschland ist innerhalb der EU der bedeutendste Partner im Handel mit der Region. Seit 2013 gibt es ein Freihandelsabkommen zwischen mit der EU. Besonders gefragt aus Deutschland sind Maschinen, Fahrzeuge und Chemikalien. Auch im Agrarbereich, im Nahrungsmittelsektor und der Medizintechnik besteht ein hohes Potenzial.
Stabilität und Wirtschaftsfreiheit
Dem „Fragile State Index“ folgend, ist zu erkennen, dass sich die Länder der ZAKK Region in Fragen der politischen und rechtlichen Sicherheit alle in einem hohen bis mittleren Stabilitätsniveau befinden, insbesondere Costa Rica, Panama und die Dominikanische Republik sind dem höchstmöglichen Stabilitätsniveau zugeordnet. Neben der politischen Stabilität ist auch die wirtschaftliche Freiheit ein wichtiger Faktor für die Entscheidung der Erschließung neuer Märkte und den Aufbau neuer Standorte: Der Economic Freedom Index des Fraser Instituts listet alle Länder der Region im Bereich der oberen beiden Quartile auf; Panama, Costa Rica und Guatemala erhalten die höchstmögliche Bewertung.
AHK ZAKK als Partner für ihren Markteinstieg
In der Region leben 60 Millionen Konsumenten und obwohl die zentralamerikanischen Regierungen die Vision haben, einen gemeinsamen Markt zu bilden, sind sie hiervon noch weit entfernt. Vor allem an einheitlichen Standards, harmonisierten Zollsätzen, klaren Spielregeln und effizienten Ein- und Ausfuhrprozessen muss weiterhin gearbeitet werden.
Die AHK ZAKK bietet mit ihren Mitgliedskammern in den einzelnen Ländern ein passgenaues Dienstleistungsangebot für die Begleitung eines Markteintritts. Für einen erfolgreichen Markteinstieg in der Region, benötigt es fundierte Marktkenntnisse sowie kompetente Partner vor Ort. Sie erhalten bei uns detaillierte Informationen und erprobte Beratungsangebote, die Ihnen eine fundierte Einschätzung ihrer Marktchancen ermöglichen.
Fokusbranchen im Überblick
Erneuerbare Energien & Energieeffizienz
Im Bereich der erneuerbaren Energien wird in der Region, vor allem in Guatemala, Honduras, Costa Rica und Panama weiter stark investiert, besonders in Photovoltaik und Windkraft; beim Ausbau der Leitungsnetze besteht Nachholbedarf. Die deutsche Exportinitiative „Erneuerbare Energien“ des BMWE, sowie GIZ und KfW sind im Energiesektor der Länder Zentralamerikas und der Karibik bereits aktiv und fördern das Engagement deutscher Unternehmen in der Region.
Zwischen 2010 und 2023 ist laut der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) der Anteil von Wind-, Solar- und Biomasseenergie an der regionalen Stromerzeugung von 1,28% auf fast 20% gestiegen. Dieses Wachstum wurde insbesondere durch Wind- und Solarenergie vorangetrieben.
Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern. Nachfolgend sind die Prozentsätze der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in jedem Land sowie die Hauptquellen ihrer Erzeugung aufgeführt:
- Costa Rica: +98 % (Wasserkraft, Geothermie, Wind und Sonne)
- Nicaragua: 70 % (Geothermie, Wasserkraft, Wind und Sonne)
- Panama: 70 % (Wasserkraft, Wind und Sonne)
- Guatemala: 66 % (Wasserkraft, Wind, Sonne und Biomasse)
- El Salvador: 64 % (Wasserkraft, Geothermie und Solar)
- Honduras: 54 % (Wasserkraft, Wind und Sonne)
- Dominikanische Republik: 22 % (Wasserkraft, Wind und Sonne)
Eine wichtige Herausforderung für Netzbetreiber und Regulierungsbehörden in allen Ländern ist die zunehmende Einspeisung verschiedener erneuerbarer Energien und die Integration in die bestehenden Stromnetze.
Kreislaufwirtschaft
Der beschleunigte Urbanisierungsprozess in den Ländern der Region ist am stärksten in den Hauptstädten zu beobachten und führt zu einer signifikanten Überbelastung der städtischen Infrastruktur.
Recycling, insbesondere von Plastik, ist in der Region momentan nur unzureichend vorhanden. Beispielsweise liegt die Recyclingrate für Plastik in Costa Rica bei etwa 9%, in Guatemala und El Salvador unter 5% (vgl. Argentinien 15%, Deutschland 68%). In der Recyclingindustrie besteht ein großes Potenzial, da eine industrielle Wiederverwendung von Rohstoffen bisher nur in sehr begrenztem Umfang umgesetzt wird.
Die Herausforderung liegt nicht nur auf Seiten der Technologie, sondern auch bei geschultem Personal. Die Bereiche mit dem größten Potenzial in diesem Sektor sind „Waste to Energy“ und „Recycling“.
Wasserwirtschaft
Mehr als 92% der Einwohner Zentralamerikas und der Dominikanischen Republik haben einen direkten Zugang zu Trinkwasser. Im Bereich Abwassermanagement gab es im letzten Jahrzehnt positive Entwicklungen: Während 2013 lediglich ein Drittel der Bevölkerung an ein Abwassersystem angeschlossen war, waren es 2022 bereits über 75% - allerdings oft nur mit minimalen Standards bei der Abwasserbehandlung. Hier gibt es einen großen Bedarf an lokalen Lösungsansätzen, beispielsweise mittels Kleinst- oder Pflanzenkläranlagen. Die Regierungen der Länder werben diesbezüglich aktiv um Investitionen, etwa mit einem Förderprogramm der Zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftsintegration (Banco Centroamericano de Integración Económica, BCIE).
Die Bereiche mit dem größten Potenzial in diesem Sektor sind Abwasserbehandlung und Trinkwasserversorgungssysteme.
Lebensmittelwirtschaft
Traditionell spielt der Landwirtschaftssektor in Zentralamerika und der Dominikanischen Republik eine wichtige Rolle; etwa für Arbeitsplätze, ländliches Einkommen, Exportförderung und Ernährungssicherheit. Laut offiziellen Statistiken der Länder beschäftigt der Sektor 30% der Gesamtbeschäftigung in Honduras, 26% in Guatemala, 23% in Nicaragua, 17% in El Salvador, 14% in Panama, 13% in der Dominikanischen Republik und 11% in Costa Rica (vgl. Deutschland: 2%).
Die Region hat einen weltweiten Standortvorteil für den Anbau tropischer Früchte und Ölpflanzen, sowie der Zucht von Fischen und anderen Meerestieren. In der traditionellen Landwirtschaft ist Kaffee nach wie vor das wirtschaftliche Rückgrat vieler ländlicher Gemeinden, vor allem in Honduras, dem größten Produzenten der Region. In der Dominikanischen Republik, Honduras und Nicaragua ist ebenso ein nennenswertes Wachstum für den Anbau von Kakao und Tabak zu verzeichnen.
Möglichkeiten für deutsche Unternehmen ergeben sich besonders in der Infrastrukturentwicklung, Agrartechnologie, Biotechnologie und Forschung.
Medizinwirtschaft
Die Bevölkerungszahl in Zentralamerika steigt und die Menschen werden durchschnittlich älter, was mit steigenden Umsätzen der Pharmaindustrie einhergeht.
Das größte Nachfragewachstum bezüglich Pharmaprodukte kommt aus Guatemala, Costa Rica und Panama. Auch der salvadorianische Markt hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt.
Deutsche Technologie und Know-how, sind nicht nur im pharmazeutischen Bereich, aber auch im Feld der medizinischen Instrumente und Maschinen in Zentralamerika und der Dominikanischen Republik sehr begehrt.